In einigen Arbeiten verwende ich japanische Kurzgedichte - Haikus - als Titel. In nur drei Zeilen wird eine Jahreszeit, eine Landschaft oder die flüchtige Stimmung eines Augenblicks beschrieben. Der Urrhythmus unseres Daseins: vom Werden und Vergehen, vom Blühen und Verwelken findet sich in den Bildern wieder. Die schlichte, knappe Gedichtform nähert sich dem Geist des Zen-Buddhismus.
Atelierfenster
Vollmond im Herbst.
Die ganze Nacht bin ich
rund um den Teich gegangen. Basho
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm, 2004
Eingeschneit, allein-
da ist etwas, das ich ihn
fragen möchte, den Buddha. Shiki
Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, 2004
Die Lilien blühen.
Doch wie kann ich vergessen,
was einst gewesen? Shokyu-ni
Öl auf Leinwand, 100 x140 cm, 2010
Im Vollmondschein hat
Vor Gras und Baum zu weichen
Des Menschen Schatten. Baishitsu
Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm, 2004
Das zweite Leben,
Das möchte ich erleben
Als Kirschblüte. Basho
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm, signiert 2019
Dort auf dem Wasser zieht.
Im raschen Tanz vorüber.
Der Fall der Blätter. Shiki
Öl auf Leinwand, 110 x 130 cm, signiert 2018
Auch der Schatten
Einer weißen Rose
Ist schwarz.
Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm, signiert 2016
Die Lotosblätter
Der Tau von dieser Welt doch
Ganz leicht gebeugt hat. Issa
Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm, signiert 2019